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55 Jahre Jüdische Volkshochschule Berlin

01.März 2017 | Beiträge – jüdisches berlin | Kultur

Ein offenes Haus von Anfang an

Die Jüdische Volkshochschule Berlin (JVHS) ist eine in Deutschland einzigartige Einrichtung. Aufbauend auf der Tradition der 1919 ins Leben gerufenen »Freien Jüdischen Volkshochschule« wurde sie am 12. März 1962 vom damaligen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Heinz Galinski sel. A., wieder begründet.

Zusammen mit der Bibliothek folgte sie dem, von Heinz Galinski s.A., verfolgten Konzept eines offenen Gemeindehauses, in dem sich auch Nichtjuden jederzeit über das Judentum informieren können. Mit ihr wurde auf ein bereits zum damaligen Zeitpunkt gewachsenes Interesse der Öffentlichkeit an jüdischer Thematik reagiert. Das Ziel der Gründung bestand darin, ein breites Publikum über das Judentum und über Israel zu informieren und Begegnungen sowie Gespräche über konfessionelle Grenzen hinweg zu ermöglichen. Ein anderer Gesichtspunkt bezieht sich auf die jüdische Gemeinschaft selber: Für sie stellt die Jüdische Volkshochschule einen Ort dar, an dem man sein Wissen vertiefen oder auffrischen und über die eigenen Werte und Zielsetzungen debattieren kann.

Zweimal jährlich legt die Jüdische Volkshochschule ein Lehrangebot, bestehend aus Vorträgen, Lesungen, Veranstaltungen und Kursen vor, mit denen namhafte Experten eine Tradition des Lehrens zur Geltung bringen, die im jüdischen Leben tief verwurzelt ist. Jüdische Religion, Philosophie, Geschichte und Kultur bringen dabei neben Zeitgeschichte, und nicht zuletzt den Hebräisch- und Jiddischsprachkursen die Vielfalt jüdischer Identität zum Ausdruck. Das reichhaltige Angebot steht allen Menschen in unserer Stadt, gleich welcher Religion und Herkunft, offen.

Im Jahr 1962 besuchten bereits 1500 Hörer und Gäste die angebotenen Kurse und Veranstaltungen. Teilweise waren die 20 Kurse und acht Kulturveranstaltungen innerhalb weniger Tage ausverkauft.

54 Jahre später, im Jahr 2016, waren es bereits 2600 Hörer und Gäste. Die rasante Entwicklung, die unsere Volkshochschule in den über 50 Jahren ihres Bestehens genommen hat, machen auch die folgenden Zahlen deutlich: 2016 besuchten 1400 Gäste die 16 angebotenen Kulturveranstaltungen. Darunter waren Lesungen, Konzerte, eine Filmmatinee, Ausstellungen, Podiumsdiskussionen und Rundgänge zum jüdischen Leben in Berlin.

Zwölf Dozenten betreuen 79 Kurse, an denen im Jahr etwa 1200 Hörer teilnahmen. Die Vielfältigkeit des Kurs- programms reicht von Deutschintensiv- und Hebräischkursen, speziellen Deutschkursen für Senioren, israelischen Volkstanzkursen über Blockseminare zu verschiedenen Aspekten des Judentums, Jiddisch-Sprachkurse bis zu Kursen über israelische und jüdische Literatur.

Die Mitarbeiter der JVHS gehen bei der Gestaltung des Semesterprogramms auch auf aktuelle politische Themen ein, stellen neu erschienene Bücher vor und passen das Kursprogramm den Bedürfnissen und Wünschen der Hörer und Gäste an. Regelmäßig kommt es dabei zur Zusammenarbeit mit anderen bedeutenden kulturellen Institutionen.

Mit ihrer großen Anzahl von Autorenlesungen, Konzerten, Ausstellungen und Kursen konnte sich die Jüdische Volkshochschule darüber hinaus auch einen Platz im Berliner kulturellen Leben sichern.

 

Unser aktuelles Programmheft finden Sie auch im Internet unter www.jvhs.de 

Kontakt: Ilan Kiesling, Kommissarischer Leiter

Jüdische Volkshochschule Berlin

Fasanenstraße 79–80, 10623 Berlin

Tel: 030-880 28 265, jvhs-berlin@jg-berlin.org

 

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