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Bundeskanzler Olaf Scholz zu Besuch in der Heinz-Galinski-Schule

01.Januar 1970 | Beiträge – jüdisches berlin | Gemeinde, Feiertage, Gesellschaft

Zum Auftakt des Channuka-Festes empfing der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Dr. Gideon Joffe, am 19. Dezember den Bundeskanzler Olaf Scholz, begleitet vom Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, in der Heinz-Galinski-Schule der Gemeinde.

Dr. Joffe beglückwünschte die Grundschüler zum Besuch des Bundeskanzlers: Es gebe 30.000 Schulen in Deutschland, und alle wollten, dass Scholz komme, »aber wir können uns heute fühlen wie Argentinien gestern: Wir haben gewonnen. Wir haben den Bundeskanzler bei uns.«

Der Präsident des Zentralrats, Dr. Schuster, würdigte in seinem Grußwort den Besuch des Bundeskanzlers in der Grundschule als ein »einzigartiges Zeichen der Verbundenheit mit unserer Religion und unserer Kultur«.

Bundeskanzler Scholz betonte in seiner Rede, dass das jüdische Lichterfest zeige, dass es heute wieder ein »blühendes jüdisches Leben« in Deutschland gebe, und dies ein »großes Wunder und ein Geschenk« sei, wenn man bedenke, welch »unvorstellbares Leid« Juden angetan wurde.

Im Anschluss an das Gebet des Gemeinderabbiners Yitshak Ehrenberg entzündete Bundeskanzler Scholz gemeinsam mit zwei Schülern die erste Kerze des Channuka-Leuchters und folgte, sichtlich vergnügt, den musikalischen Darbietungen der Kinder. Zum Abschied überreichten die Schüler dem Bundeskanzler eine selbstgebastelte Channukia und eine Kippa als Andenken an seinen Besuch.

Nach der gemeinsamen Feier begleitete der Gemeindevorsitzende die beiden Ehrengäste auf einem kurzen Rundgang durch das Schulgebäude und erläuterte anhand des im Foyer aufgestellten Miniaturmodells die architektonischen Besonderheiten der Schule.

Danach begleitete Dr. Joffe den Bundeskanzler zu einem Gespräch mit Schülern der 5. und 6. Klassen, wo die Kinder eine Gelegenheit hatten, persönliche Fragen an den Bundeskanzler zu richten. Unter Anderem wollten die Kinder wissen, ob der Bundeskanzler bereits als Kind Politiker werden wollte, ob er immer genug Zeit zum Frühstücken habe, und was er in seiner Freizeit gerne mache?

Sichtlich berührt war der Kanzler beim Besuch der Willkommensklasse für geflüchtete Kinder aus der Ukraine. Scholz sprach seinen Dank aus, dass sich die ukrainischen Mitschüler an der Heinz-Galinski-Schule und in Deutschland willkommen fühlen: »Herzlichen Dank dafür an die Schulleitung, an alle Lehrerinnen und Lehrer, an die Eltern und die Verantwortlichen! Und natürlich auch vielen Dank an Euch alle, liebe Schülerinnen und Schüler! Auch Ihr habt Eure Mitschüler aus der Ukraine schnell aufgenommen, spielt gemeinsam auf dem Pausenhof Fußball oder tauscht Karten. So freundet man sich schnell an und so lernt man voneinander.« Dies alles zeige, dass man sehr viel schaffen könne, wenn man es gemeinsam angehe.

Bundeskanzler Olaf Scholz zu Besuch in der Heinz-Galinski-Schule