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Preis für Zivilcourage an 15-jährige Schülerin

01.Dezember 2017 | Pressemitteilung | Gemeinde


Jean Asselborn, Außen- und Europaminister im Großherzogtum Luxembourg, hielt am 7. November die traditionelle Tischrede beim Fundraising-Dinner für den »Raum der Namen« des Holocaust-Denkmals. Im Rahmen des Dinners fand auch die Verleihung des »Preises für Zivilcourage gegen Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Rassismus« statt. Der Vorstand des Förderkreises hat im Jahr 2010 gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde zu Berlin beschlossen, den Preis zu stiften

Preisträgerin 2017 ist Emilia S. aus Dresden. Die erst 15-jährige Schülerin zeigt in ihrer Schule im besonderen Maße Zivilcourage und setzt sich aktiv gegen Hitlergrüße und -kommentare sowie gegen juden- und fremdenfeindliche Äußerungen ihrer Mitschüler zur Wehr. 

»Das Schrecklichste war ein Foto einer Rauchwolke mit der Bildunterschrift ‹jüdisches Familienfoto› – da wehrte ich mich und schrieb, sie sollen mit dem Nazigetue aufhören. Doch anstatt die erhoffte Zustimmung meiner Mitschüler zu erhalten, wurde über die Bilder und meine Nachricht gelacht. Die Quelle der Bilder reagierte mit Nachrichten wie ‹ich möge doch nach Polen auswandern› und habe ‹wohl zu viel tote Juden eingeatmet›. Daraufhin habe ich den Schüler wegen Volksverhetzung angezeigt«, erzählt die 15-Jährige.

Der Preis wurde ihr von Lea Rosh, Vorstandsvorsitzende des Förderkreises Denkmal für die ermordeten Juden Europas e.V., sowie Dr. Gideon Joffe, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin überreicht. Einen Teil des Preises spendete Emilia dem 14-jährigen Sohn von Wenzel Michalski, der in einer Berliner Schule, die Teil der Organisation »Schule ohne Rassismus« ist, über Monate hinweg gemobbt, bedroht und körperlich angegriffen wurde, weil er ein Jude ist. 

Preis für Zivilcourage an 15-jährige Schülerin