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Tu Bischwat
01.Februar 2017 | Beiträge – jüdisches berlin | Feiertage, jüdisches berlin
Vier Becher Wein und viele Bäume
In der jüdischen Tradition kennen wir vier Jahresbeginne: 1. Nissan – Rosch Haschana für Könige, 1. Elul –Rosch Haschana für die Zehntabgabe, 1. Tischrej – Rosch Haschana für uns Menschen und der 15. Schwat – Rosch Haschana für die Bäume.
Zu Tempelzeiten bestand das Gebot, den zehnten Teil von Tieren, von der Obst- bzw. Getreideernte der Priesterschaft und den Armen abzugeben. Da der Tempel 70 nach der Zeitrechnung zerstört wurde, endete diese Mizwa.
Die Zeit des 15. Schwat ist in Israel eine ganz besondere: wenn wir Europäer uns noch mitten im Winter befinden, bewegt sich das Land Israel zum Ende seiner Regenzeit hin und blüht sprichwörtlich auf. Dementsprechend werden dort Bäume gepflanzt. Da wir das hier nicht machen können, unsere Verbundenheit zu Israel aber bekräftigen wollen, haben wir die Möglichkeit Geld zu spenden, um in Israel Bäume pflanzen zu lassen.
Unsere Beziehung zu Israel zeigen wir aber auch, indem wir den Tu Bischwat Seder feiern und von den sieben Arten essen, wie sie in der Tora beschrieben werden: »Ein Land des Weizens und der Gerste, des Weinstockes, des Feigenbaumes und des Granatapfels, ein Land der Olive und des Honigs« (Dwarim, 8,8).
Die Tradition einen Seder zu Tu Bischwat zu feiern, am Beispiel eines Pessachseders, kennen wir aus Safed (Israel). Dort haben im 16. Jahrhundert Kabbalisten diesen Seder initialisiert. Es galt die Verbundenheit der Kinder Israel mit den Land Israel zu verbinden.
Und so sieht, kurz beschrieben, der Tu Bischwat Seder heute aus: Auf einem Tisch werden mehrere Teller aufgestellt, auf denen sich zum Beispiel Orangen, Granatäpfel, Bananen, Oliven Datteln, Trauben, Äpfel, Birnen, Beeren und andere Früchte befinden – am besten solche, die man dieses Jahr noch nicht gegessen hat, um das Gebet Schehechejanu zu sagen. Dazu werden Rot und Weißweine bereitgestellt, die dazu einzeln aber auch vermischt getrunken werden, um die einzelnen Jahreszeiten zu symbolisieren – vier Becher Wein insgesamt. Zu jeder Art von Früchten werden Segenssprüche rezitiert, dazu Lieder gesungen.
Gemeinderabbiner Boris Ronis
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