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UN-Auszeichnung für Jüdischen Friedhof Weißensee

01.März 2018 | Beiträge – jüdisches berlin | Gemeinde, Orte

Zu Tu Bischwat erhielt der größte noch praktizierende jüdische Friedhof Europas eine hohe Auszeichnung. Gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin wurde die Gemeinde für das Projekt »Naturschutz und Denkmalpflege auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee« mit dem Qualitätssiegel: »UN-Dekade Biologische Vielfalt« ausgezeichnet. Gewürdigt wurde damit auch das Engagement der Gemeinde für den Erhalt der biologischen Vielfalt auf dem Friedhof. Der Preis wurde im Rahmen einer Feierstunde von Dr. Christiane Paulus, in Vertretung von Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks, übergeben. Zuvor hatte Rabbiner Jonah Sievers auf die große Bedeutung der Natur in der jüdischen Religion hingewiesen. In seiner Dankesrede sagte Dr. Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, dass man auf diesem Friedhof »den großen Kontrast zwischen der Blütezeit der Jüdischen Gemeinde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der gewaltsamen Vernichtung durch nationalsozialistischen Wahnsinn einige Jahrzehnte später besonders deutlich« spüre. Er bedankte sich auch beim Landesdenkmalamt und wies darauf hin, dass die Gemeinde hier auch weiterhin Unterstützung benötige. Denn es lägen noch große Aufgaben vor uns, um den Friedhof als Bestattungs- und Erinnerungsort, als Garten- und Kulturdenkmal und in seiner biologischen Vielfalt zu bewahren. Zuvor hatte Prof. Dr. Ingo Kowarik vom Institut für Ökologie der TU Berlin das interdisziplinäre Modelprojekt, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert hat, vorgestellt. Unter anderem wurde der außerordentlich artenreiche Bestand an Pflanzen und Tieren untersucht und kartiert und in enger Abstimmung mit der Gemeinde ein Konzept für die Pflege erarbeitet.

UN-Auszeichnung für Jüdischen Friedhof Weißensee