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LIENEKE

MO 20.10.

Beginn: 19:00
Veranstalter: Sonstige
Kategorien: Lesung

Szenische Lesung von und mit Chris Pichler, Wien/Berlin

LIENEKES HEFTE

Lieneke ist sechs Jahre alt, als deutsche Truppen 1940 die Niederlande besetzen.
Als die Judendeportationen beginnen, beschließt die Familie van der Hoeden unterzutauchen. Lieneke, die Jüngste von vier Geschwistern, kommt nacheinander bei verschiedenen Familien unter, die das Mädchen unter großer Gefahr für ihr eigenes Leben vor den Häschern der Nazis versteckt halten. Lieneke ist traurig und fühlt sich allein. Bis eines Tages ein Brief ihres Vaters eintrifft. Insgesamt neun Briefe in Form kleiner Heftchen hat der Vater seiner Tochter bis zur Befreiung der Niederlande heimlich zukommen lassen, um Lieneke das Gefühl des Verlassenseins zu nehmen. In diesen wunderschön illustrierten Briefen erzählt er fröhlich, leicht und hoffnungsfroh von den Dingen des Alltags, berichtet – verschlüsselt – über die Neuigkeiten der Familie und nimmt Anteil am Tun und Werden seiner Tochter. – Die französische Schriftstellerin Agnès Desarthe hat die Heftchen in Israel entdeckt, wohin die Familie nach dem Krieg emigrierte, und erzählt die Geschichte. Ein wunderbares, anrührendes Dokument des Widerstands, voller Poesie und väterlicher Zärtlichkeit.

Nili Goren, geboren wurde sie 1933 im niederländischen Utrecht als Jacqueline van der Hoeden. Seit Ende der 1940er Jahre lebt die Jüdin in Israel und heißt Nili Goren. Bekannter ist sie heute unter dem Namen, den ihr der Vater im Oktober 1942 gab: Lieneke.
Um die Familie vor der Deportation zu bewahren, versteckte der Vater die vier Kinder und die schwer kranke Mutter (sie starb in ihrem Versteck) an verschiedenen Orten bei nichtjüdischen Familien: »Sagt niemandem, wer ihr wirklich seid!« Zuletzt – aber wer wusste damals schon, wann »zuletzt« war! – lebte Lieneke bei Dr. Hein Kohly im Dorf Den Ham. Er war im Widerstand und hatte illegale Verbindungen. So konnte der Vater Lieneke Brieflein zukommen lassen, die das sich nach ihrer Familie sehnende kleine Mädchen aufmuntern sollten. Die Briefe waren bunt bemalt und zu kleinen Heften gebunden. Nach dem Lesen sollten die verräterischen Brief-Heftchen verbrannt werden. Hein Kohly aber brachte das nicht übers Herz. So überlebten nicht nur Nili, ihre Geschwister und der Vater, sondern auch die Brief-Heftchen – versteckt in einer Blechdose unter einem Apfelbaum. Nach der Befreiung überreichte Hein Kohly Lieneke zu deren Überraschung die Heftchen. Nili Goren gab sie in das israelische Kindermuseum Yad LaYeled zur Aufbewahrung. Dort entdeckte die französische Schriftstellerin Agnès Desarthe die Briefe und veröffentlichte sie 2007. Edmund Jacoby übertrug die Briefe 2009 ins Deutsche und gab sie in seinem Verlag Jacoby&Stuart als wundervoll gestaltete Ausgabe im Schuber heraus. Umschlag seite). Diese Ausgabe hatte die bekannte österreichische Schauspielerin, Regisseurin und Autorin Chris Pichler so gerührt, dass sie sich entschlossen hat, die Briefe und die Geschichte der Lieneke und ihrer selbstlosen Helfer als Szenische Lesung mit Musik zu gestalten. Sie bat die Berliner Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit um Unterstützung. Ebenso gern und sofort halfen mit außergewöhnlichem Engagement die israelische, die österreichische und die niederländische Botschaft sowie der Verlag Jacoby&Stuart. Die Stiftung Jüdisches Museum Berlin ist von dem Projekt ebenfalls so überzeugt, dass sie ihre Räume für diese Uraufführung uneigennützig zur Verfügung stellt.

Chris Pichler hat sich einen Namen gemacht mit – neben Theaterengagements und TV-Produktionen – selbst entwickelten Soloprogrammen starker Frauen der Zeitgeschichte, u.a. Romy Schneider, Marilyn Monroe, Jacky Kennedy. Sie ist eine unverwechselbare Stimme in deutschsprachigen Sendern und Hörbüchern sowie eine vielseitige Interpretin literarischer Texte und Musikprogramme.
www.chrispichler.com

 

Ort: Stiftung Jüdisches Museum Berlin, Großer Saal, Lindenstraße 9 – 14, 10969 Berlin

Anmeldung: Tel. 030 821 66 83, Fax 030 82 70 19 61, gcjz.berlin@t-online.de

Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Berlin in Kooperation mit Stiftung Jüdisches Museum Berlin, den Botschaften des Staates Israel, des Königreichs der Niederlande, der Republik Österreich/ Österreichisches Kulturforum Berlin, der Axel Springer Stiftung, dem Crowne Plaza City Centre Hotel Berlin sowie dem Verlag Jacoby & Stuart Berlin

 

LIENEKE

Veranstaltungsort

Jüdisches Museum

Lindenstr. 9 - 14
10969 Berlin
Tel.: (0 30) 25 99 3-488
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Öffnungszeiten

Mo 10:00 - 22:00

Di - So 10:00 - 20:00

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