Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum

In Anknüpfung an die Tradition der Neuen Synagoge versteht sich die Stiftung  Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum als Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft. Das Centrum Judaicum hat in diesem Sinne die Aufgabe, die Geschichte der  Juden in Berlin und seinem Umfeld aufzuarbeiten. Es will an die Leistungen der jüdischen Bevölkerung erinnern und das Gedenken an die jüdischen Opfer bewahren.Es archiviert die entsprechenden Dokumente, arbeitet sie auf und publiziert sie.

Dazu arbeitet die Stiftung mit anderen jüdischen wie nichtjüdischen Institutionen zusammen. Wechselnde Ausstellungen sollen über die ständige Präsentation hinaus bewirken, dass jüdische Geschichte plastisch und begreifbar wird. Das Centrum Judaicum ist eine Informationsstelle für jüdisches Leben und sieht sich als Brücke zwischen ost- und westeuropäischem Judentum, indem es jüdische Positionen zu Themen unserer Zeit formuliert.

Zum jüdischen Neujahrsfest 1866 wurde die Neue Synagoge feierlich eingeweiht. Mit ihren 3200 Sitzplätzen war die Neue Synagoge das größte jüdische Gotteshaus Deutschlands. Der Gottesdienst in der Synagoge folgte dem sog. Neuen Ritus. Die Reform des Gottesdienstes, zu dem auch der Einsatz der Orgel gehörte, war Teil des Prozesses der Assimilation der Juden.

Der berühmte Berliner Architekt Eduard Knoblauch ( 1801-1865) ließ sich bei seinem Entwurf von dem maurischen Stil der Alhambra in Granada inspirieren. Die von vergoldeten Rippen überzogene Kuppel war mehr als 50 Meter hoch und wurde durch die Anwendung modernster Bautechniken über die Grenzen Deutschlands hinaus berühmt.

Während des Novemberpogroms 1938 wurde die Neue Synagoge geschändet, vor größeren Schäden jedoch bewahrt. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie von Bomben schwer beschädigt. Nachdem man später, im Jahr 1958, den Synagogenhauptraum gesprengt hatte, standen nur noch die an der Straße gelegenen Gebäudeteile. Im Mai 1995 wurde das Gebäude als Centrum Judaicum mit der ständigen Ausstellung „Tuet auf die Pforten“ wieder geöffnet. Mit dieser Ausstellung will die Stiftung die Geschichte des Hauses und das mit ihm verbundene Leben nachzeichnen. Die meisten Gegenstände, die etwas über das Haus erzählen könnten, wurden zerstört. Aber bei den Sicherungsarbeiten, die der Rekonstruktion der erhalten gebliebenen historischen Bausubstanz vorangingen, wurden einige architektonische Fragmente sowie Teile der Inneneinrichtung entdeckt. Sie stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Ein Rundgang durch die Ausstellung soll anhand verschiedener Dokumente und Exponate einen Eindruck davon vermitteln, wie mannigfaltig die Formen jüdischen Lebens in diesem Teil Berlins waren. Von den gewaltigen Ausmaßen des ehemaligen  Synagogenhauptraumes kann man sich auf der Freifläche hinter den restaurierten Gebäudeteilen im Rahmen einer Führung überzeugen.

Adresse & Kontakt

Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum

Oranienburger Str. 28-30
10117 Berlin
Tel.: (0 30) 88 02 8-300
Fax: (0 30) 28 21 17 6
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